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Spielraum für Kreativität:
Das Büro in der
Spielwarenfabrik
Das Büro von LATENT in Nürnberg ist kein gewöhnlicher Arbeitsplatz in einem Großraumbüro, sondern ein Ort voller Nostalgie und Charme. Unser Büro befindet sich in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kellermann Blechspielzeugfabrik. Wo sich heute Kinder Bobby Cars oder einen Nintendo Switch wünschen, so war damals ein mechanisches Auto aus Blech das Geschenk, was Kinderherzen höher schlagen ließ und stolz im Innenhof den Nachbarskindern präsentiert wurde. Dieser Ort, einst bekannt für seine innovativen Spielzeuge, ist nun die Basis für unser kreatives Schaffen. Wir nehmen dich gerne mit auf eine Rundreise durch unseren kleinen Kosmos im Stadtteil Gostenhof.
Mitten in der Nacht, beim Versuch, Video-Equipment zu stehlen, traf der Dieb auf ein unüberwindbares Hindernis: Eine massive Stahltür, die ehemals Waren und Maschinen der Kellermann Blechspielzeugfabrik sicherte – nun die Eingangstür von LATENT. Hier arbeiten wir gemeinsam und erschaffen wenn auch keine handfesten Spielzeuge so doch ganz besondere Ideen für unsere vielfältigen Kunden.
Nürnberg entwickelte sich aufgrund seiner zentralen geografischen Lage, der traditionellen Handwerkskunst, gut ausgebauten Vertriebsnetze und Infrastruktur zu einem wichtigen Zentrum der Spielwarenindustrie. Insbesondere während des Höhepunkts der Blechspielzeug-Herstellung im frühen 20. Jahrhundert waren in der Stadt zahlreiche Hersteller ansässig.
Die Schachtel des VW Polizeiautos wurden von uns in den früheren Räumen der Kellermann Fabrik auf dem Dachboden in einer Kiste gefunden. Kellermann ist für seine Vielfalt an Blechspielzeugen, darunter mechanische Spielzeugautos, Züge und Flugzeuge bekannt.
Auch wenn die Fabrik nicht mehr existiert, sind die Spielzeuge von Kellermann heute bei Sammler:innen aufgrund ihrer Qualität und ihres nostalgischen Werts sehr begehrt. Dieses Fundstück behalten wir aber dann doch lieber als Erinnerung.

Der kreative Kopf hinter den Ideen der Blechspielzeuge war Georg Kellermann – der Pionier der Blechspielzeugherstellung. Seine berufliche Laufbahn führte zur Gründung der Blechspielzeugfabrik im Jahr 1910. Zuerst wurden Spielzeuge wie Eisenbahnen, Feuerwehrfahrzeuge und Ansteckfiguren produziert, hauptsächlich sogenanntes Groschen-Spielzeug.
Aufgrund des wachsenden Platzbedarfs begab sich die Kellermann Spielzeugfabrik auf die Suche nach neuen, großzügigen Räumlichkeiten. Im Jahr 1925 wechselte das Unternehmen seinen Sitz in die Hessestraße 5-7.
Ab 1960 verengte man die Produktionsbreite auf die Herstellung der Automodell-Serie, der sogenannten Rollo-Serie. Diese Rollo-Serie gehörte zu den prägenden Blechspielzeugen der Nachkriegsgeneration und trug wesentlich zu der zweiten Hochphase des Unternehmens bei. Der Beginn dieser Serie lag im Jahre 1954 mit der Produktion des Krans mit der Nummer 373.
Der Beginn der Rollo-Serie Serie lag im Jahre 1954
mit der Produktion des Krans mit der Nummer 373.
Kellermann verpasste jedoch die Umstellung auf Plastikspielzeug und konnte mit der Konkurrenz aus Japan nicht mehr mithalten. Auch die Änderung der Firma in eine Kommanditgesellschaft 1978 schützte nicht vor finanziellen Schwierigkeiten, weshalb das Unternehmen letztlich im Jahre 1979 als einer der letzten deutschen Blechspielzeug-Hersteller seine Produktion einstellen musste. Vollständige Serien des Blechspielzeugs von Kellermann CKO können heute im Spielzeugmuseum in Nürnberg bewundert werden.
Das historische Archiv ist heute unser
Workshop und Prototyp Raum.
Kaffee wurde damals mit Sicherheit nicht so viel getrunken wie bei uns
Wir rätseln immer noch, was damals wohl verboten war
Die alte Laderampe, einst ein zentraler Knotenpunkt im Exportgeschäft der Kellermann Fabrik, steht heute noch im Innenhof. Der Innenhof gehört mittlerweile zu einem Hort und wird im Sommer zum Spielen und Toben genutzt. So bekommen die ehemaligen Produktionsstätten nun also endlich das zu hören, was ihnen so lange verwehrt war: das Lachen der spielenden Kinder. Ob Plastik oder Blechmetall ist dabei doch Nebensache.
L
A
T
E
N
T